Die 02 Nov 2024

Yannick Jaulin, Theater

"Im Keller eines unheimlichen Herrenhauses schneidet ein verrückter Arzt den Bauch seiner toten Frau auf, um den pulsierenden, rachitischen Fötus des Mannes herauszuholen, der der Einbalsamierer werden soll... Bitte lächeln Sie! Das ist ein Märchen! Ein schmutziges, gewiss, aber dennoch ein Märchen. Denn Yannick Jaulin ist ein Geschichtenerzähler, dessen (in diesem Fall verhängnisvolles) Schicksal es ist, in den dunklen Tiefen des menschlichen Gedächtnisses zu wühlen, um das, was er dort entdeckt, ans Tageslicht zu bringen und es im Licht der Scheinwerfer und unter dem Gelächter der Zuschauer aufzuführen.

Der Geschichtenerzähler ist allerdings etwas verblüfft, wenn er auf so morbide Dinge stößt. Der Erzähler ist mit diesem Wort begabt, das ihm nun die seltsame Macht verleiht, gleichzeitig dort auf der Straße zu sein, bei den Bewohnern, die ihr Dorf hinter sich herziehen, um es in eine Zukunft des Fortschritts und des Glücks zu führen, und sie mit dem Auge des Weisen oder dem Auge des Verrückten, das er als Komplize mit dem Publikum teilt, vorbeiziehen zu sehen. Dann stellt er fest, dass die Dorfbewohner alles bis auf ihren Friedhof mitgenommen haben. Als Seiltänzer, der auf dem Draht, den er zwischen der Welt der Toten und der Welt der Lebenden gespannt hat, hin und her balanciert, wird Yannick Jaulin zum Fährmann.

Allein auf dem Friedhof beobachtet er, hört er zu, öffnet er die Gräber. Er erzählt... von den Kauern, den stehend Begrabenen, denjenigen, die gegangen sind, ohne ihre Träume verwirklicht zu haben, denjenigen, die man neben ihren schlimmsten Feinden begraben hat, denjenigen, die ihr Liebesgeld nicht bekommen haben, denjenigen, die noch eine Rechnung offen haben, den fröhlichen oder untröstlichen Witwen, den Selbstmördern und den Hingerichteten, den Erhängten und den Erschossenen, den Ertrunkenen und den Ermordeten, den Toten für das Vaterland, den Toten für ihre Ideen, den Toten im Exil, den Opfern, ihren Henkern... Er rekonstruiert die lebendige Vergangenheit des verschwundenen Dorfes und macht den Friedhof zu einem fröhlichen Pandämonium, in dem sich die lieben Verstorbenen wiedersehen, sich erinnern, plaudern, lachen, schlecht über ihre Nachbarn reden, sich noch immer begehren, sich bekämpfen und rächen. Er lacht über den Tod, dreht unsere Ängste um wie alte Socken, um uns am Ende des Stücks nur eine gewaltige Lust zu leben zu hinterlassen." - Bernard Prouteau

Dauer: 1,5 Stunden. Ab 9 Jahren.
Preis: 24€, Ermäßigt: 20€, Jugendpreis: 10€

Datiert

LA BALISE – J’ai pas fermé l’oeil de la nuit
Die 02 November 2024
SamstagÖffnet um 20h30

Situation

LA BALISE – J’ai pas fermé l’oeil de la nuit
LA BALISE – J’ai pas fermé l’oeil de la nuit

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